Haus H
Inmitten einer für Niederösterreich typischen bäuerlichen Struktur - bestehend aus Vierkanthöfen mit umliegenden bewirtschafteten Feldern - liegt das Projektgrundstück mit baulichem Altbestand der Familie H. Deren Wunsch war es, an der Position des ursprünglichen, elterlichen Vierkanthofs aufbauend, ein neues Wohngebäude zu errichten, sodass die frühere Fläche des Wirtschaftsbetriebs zur neuen Wohnfläche werden sollte.
Fotos: Kurt Hörbst
Ein weiterer klar formulierter Wunsch der Bauherrschaft war die Ausführung in Holzmassivbauweise und durch die Auswahl ökologischer Materialien den Aspekten des nachhaltigen Bauens zu entsprechen.
Der eingeschossige Baukörper, der die Idee der Vierkanthöfe mit den lichtdurchfluteten Privatbereichen mittels Oberlichter im Inneren des Baukörpers aufgreift, kann in Zukunft aufgrund statischer Vorkehrungen leicht um ein weiteres Geschoß erweitert werden.
Das architektonische Konzept sieht vor, dass vom alten Bestand einzig der gemauerte Gewölbekeller bestehen bleibt, der über eine neue Holztreppe mit dem Küchen- und Essbereich im Erdgeschoß verbunden ist. Über großzügige Oberlichtverglasungen wird dieses Herzstück des Gebäudes mit Tageslicht versorgt. Eine Glaswand trennt den Koch-/Essbereich vom Keller ab und bietet nebenbei einen interessanten Blick auf Backsteinmauer und altes Gewölbe.
Kurze Erschließungswege durch die ringförmige Anordnung der verschiedenen Nutzungsbereiche um den Wohn-/Essbereich machen einen großen Teil der Qualität in der Nutzung des Gebäudes durch ihre Bewohner aus. Hier im Zentrum des Gebäudes wird der Spannungsbogen von alt zu neu gut spürbar. Die vielfältigen Wechselbezüge zwischen Innen- und Außenraum mit jeweils sehr unterschiedlichen Qualitäten ergänzen die Vielfältigkeit der Architektur.
Holzbaupreis Niederösterreich 2016 - Preisträger